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"Der Mensch ist nur deshalb
auf die Welt gekommen,
um Gott zu erkennen;
aus keinem anderen
Grunde ist er hier."
Paramahansa Yogananda

Yoga ist eine der sechs philosophischen Systeme (darśanas) Indiens und ist eine vollständige und praktische Methode, die dazu dient, Körper und Geist zu reinigen, damit die ursprünglich bestehende Einheit vom großen, allumfassenden Geist (paramātma) und der individuell verkörperten Seele (jīvātmā) wieder bewusst erfahren werden kann. Zuerst erkennt der Yogi die Einheit mit seiner Seele (ātma), dann erkennt er die Einheit mit Gott (paramātma) und erreicht schließlich Befreiung (mukti).

Verschiedene Arten von Yoga:

Ursprünglich werden in den alten Schriften 108 verschiedene Yogaarten erwähnt, die alle ihre Wurzeln im acht stufigen Pfad nach Patañjali (=aṣṭāṅga yoga) haben.

Alle Yogaarten Folgen den drei Grundprinzipien des Yoga:

- karma-yoga (Yoga der Tat)
- Jñāna-yoga (Yoga des Wissens)
- bhakti-yoga (Yoga der Hingabe und der Liebe)


Ein Beispiel zu den drei Grundprinzipien:
Durch Yogaübungen (karma), entsteht ein bestimmtes inneres Wissen (jñāna). Durch dieses Wissen entsteht Hingabe (bhakti), und somit der Wunsch noch intensiver Yoga zu üben.

Die Herkunft aller Yogaarten lässt sich in 4 Klassen einteilen:
Mantra Yoga, Laya Yoga, Hatha Yoga und Raja Yoga

 

Hatha Yoga:

Hatha Yoga ist heutzutage die bekannteste Form weltweit und die die am meisten gelehrt und praktiziert wird.
„Ha“ bedeutet Sonne und „Tha“ bedeutet Mond. Hatha bedeutet die Verbindung zwischen Sonne und Mond. Es bedeutet auch Ausgleich zwischen „Ida“ (dem Mondnerv) oder medizinisch gesehen dem parasympathischen Nervensystem und „Pingala“ (dem Sonnennerv) oder sympathischen Nervensystem. Ida und Pingala befinden sich im Feinstofflichen Feld des Körpers.
Wenn diese beiden Nervenströme gleichermaßen angeregt werden, entsteht ein harmonischer Zustand. In diesem Zustand ist es einfacher nach innen zu gehen und die Einheit mit Gott zu erreichen.
Hatha Yoga bedeutet also die Einheit mit Gott durch ein ausgewogenes Zusammenwirken unserer aktiven und passiven Kräfte, versinnbildlicht durch Sonne (aktiv) und Mond (passiv).
Die ersten vier Stufen des achtstufigen Pfades (aṣṭāṅga yoga) – yama, niyama, āsana, prāṇāyāma gehören zu Hatha Yoga.
Hatha Yoga dient unter anderem auch als eine Vorbereitung für Raja-Yoga und für alle anderen Yogaarten.

Raja Yoga = königlicher Yoga; Kriya Yoga zählt zum königlichen Yoga
Mantra Yoga = „das was das Sinnesbewusstein (manas) schützt“, Rezidieren von Mantren
Laya Yoga = Yoga der Auflösung

Das Ziel aller Yogaarten ist dasselbe, nämlich die Einheit von individueller und allumfassender göttlicher Seele bewusst zu erleben.

Quelle: Samir Kumar Ghosh (Yogi Dhirananda),Yogamrita-Die Essenz des Yoga, 3. Auflage 2009, Bregenz 1997, Kriya Verlag